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3. Mit Kennzahlen steuern

Ein Unternehmen, das seine Nachhaltigkeitsaktivitäten kommuniziert, ohne zugleich eine entsprechende nicht-finanzielle Bilanz vorzulegen, steht heute schnell unter dem rufschädigenden Verdacht des „Greenwashing“. Verlässlichkeit, Wesentlichkeit und Vergleichbarkeit sind daher ohne Kennzahlen nicht zu haben.

Zwar gibt es für eine Nachhaltigkeitsbilanz keine mit den Vorgaben zur Buchführung vergleichbaren gesetzlichen Regelungen, dafür jedoch:

  • Verpflichtungen zur Transparenz Eine wichtige Regelung auf EU-Ebene ist die Richtlinie 2013/34/EU. Sie betrifft die Angabe nicht-finanzieller und die Diversität betreffender Informationen durch bestimmte große Unternehmen und Gruppen. In Deutschland wurde hierzu das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (CSR-RUG) etabliert.
  • Rahmenwerke für die Nachhaltigkeitsberichterstattung International anerkannt sind die Standards der Global Reporting Initiative (GRI). Daneben gibt es den Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) und die Anforderungen an einen Fortschrittsbericht gemäß UN Global Compact (UNGC) sowie die branchenspezifischen Standards des Sustainability Accounting Standards Board (SASB).
  • Integriertes Reporting Das Rahmenwerk des International Integrated Reporting Council (IIRC) zeigt Ansätze auf, wie Geschäftsberichterstattung und Nachhaltigkeitsreporting miteinander verknüpft werden können.
  • Reporting in Bezug auf den Klimaschutz Die Empfehlungen der Task Force on Climate-Related Disclosures (TCFD) oder des Carbon Disclosure Projects (CDP) fallen hier ins Gewicht. Ebenso wichtig ist das Erstellen einer Treibhausgasbilanz (THG Bilanz) gemäß dem Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol).
  • Ratings für nachhaltige Investments Als Beispiele zu nennen sind hier das weltweit bekannte SAM Corporate Sustainability Assessment (CSA), eine jährliche Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen, oder die Analysen der ISS ESG (vormals oekom research).
  • Bewertung der Nachhaltigkeitsleistungen von Lieferanten Eine systematische Abfrage erfolgt zum Beispiel durch Plattformen wie Ecovadis oder SEDEX.

Ich bahne Ihnen einen Weg durch den Dschungel der gesetzlichen Vorgaben und das Dickicht der Standards. Wenn es um Ihre vertrauenswürdige und anerkannte Nachhaltigkeitsbilanzierung geht, wäge ich Aufwand und Nutzen für Sie ab. Denn ein nicht-finanzielles Kennzahlensystem soll sich für Sie und Ihr Unternehmen lohnen – und sich nicht darin erschöpfen, einen Standard einzuhalten.

Ein Beispiel

Der Klimawandel bewegt Menschen und Politik rund um den Globus. Unternehmen und ihre Produkte werden mittlerweile genau unter die Lupe genommen:

  • Können Sie Ihren Kunden aus dem Stand sagen, welche Menge an klimarelevanten Emissionen in Ihren Produkten steckt und wie Sie im kommenden Jahr Einsparungen erzielen werden?
  • Wie ist Ihr Unternehmen aufgestellt, wenn es beispielsweise um die Verringerung von Ressourcenverbräuchen oder die Absicherung von sozialen Standards in der Lieferkette geht?

Die systematische Erfassung nicht-finanzieller Kennzahlen zu den Bereichen Ressourcenverbräuche, Personalstruktur, klimarelevante Emissionen etc. macht es möglich, Ihr Unternehmen zu durchleuchten und Ihre Nachhaltigkeitsstrategie punktgenau zu steuern.

Erfahren Sie mehr über die Kennzahlen und Steuerungsmethoden.